Eine internationale Gruppenausstellung

 

"Mensch und Raum"

 23.03.-30.05.2014

Wir verlängern die Ausstellung bis zum 9.06.2014

 

 

 

Das Kunsthaus Rheinlicht zeigt in der Ausstellung „Menschen und Raum“ die Arbeiten

von international anerkannten Künstlerinnen und Künstler in einer Gruppenausstellung.

Zu sehen sind: die Gemälde der Künstlerin Mahtab Firouzabadi, die Gemälde des Künstlers Ren Hui, die Bronzeskulpturen der Künstlerin Sybille Waldhausen und die Holzskulpturen des Künstlers Clemens Heinl.

 

Clemens Heinl, 1959 in Schwabach geboren, studierte von 1986-92 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. 1991 schloss er sein Studium als Meisterschüler bei Prof. Uhlig ab und hat für seine beeindruckenden Plastiken bereits zahlreiche Kunstpreise und Auszeichnungen erhalten.

 

Clemens Heinls Skulpturen sind keine Darstellungen menschlicher Idealbilder. Seine Figuren verdichten menschliche Charaktere in ihren Stärken und Schwächen. Ihnen wohnt eine außergewöhnliche Präsenz inne, die, bedingt durch den groben Werkstoff und die hohe Kunstfertigkeit, mit der sie ausgeführt sind, unwillkürlich Raum greift. Geschaffen hat sie der Künstler mit der Motorsäge aus Linden- und Pappelholz - oft bemalt oder auch kombiniert mit Köpfen und Händen in Bronze. Der Natürlichkeit und Ausdrucksstärke der Skulpturen kann sich der Betrachter kaum entziehen, er wird involviert in einen Dialog mit Heinls hölzernen Charakteren und wird ganz nebenbei auch etwas darüber erfahren, aus welchem Holz er selbst geschnitzt ist .

 

 

 

Mahtab Firouzabadi, Eines der herausragenden Talente Irans ist die 1970 in Teheran geborene Mahtab Firouzabadi. Firouzabadi studierte

 

an der renommierten Azad Kunstakademie in Teheran und schloss dieses Studium mit dem Bachelor of Arts ab. Als Preisträgerin wurde die

 

Künstlerin auf der Internationalen Expo 2006 in China ausgezeichnet. Ihre Werke sprechen für sich. Die großformatigen Kompositionen auf Leinwand ziehen den Betrachter magisch an und entwickeln einen Tiefensog, dem das Auge magisch folgt. Immer wieder sind es Naturkatastrophen, die die Iranerin künstlerisch verarbeitet: Stürme, Tsunamis und Vulkanausbrüche. Eine faszinierende Dynamik ist ihren Werken eigen, die sich auf großen Flächen in kraftvollen Farboszillationen inszeniert. Farben verlaufen ineinander, changieren, bilden expressive Räume des Übergangs. Die Titel ihrer Werke betonen die Dramaturgie der ungebändigten Natur, die sich in die geordnete Welt des Menschen stürzt und sich ihrer Fesseln entledigt. „The city under water“, „collapse“ oder „the wave“ beschreiben Horrorszenarien, die kleinen und großen Tode einer vom homo sapiens geschaffenen Kulturlandschaft. Derjenige, der in gigantischer Manier Flüsse begradigt, Wälder fällt und Brachland schafft, wird mit den Folgen seines Handelns früher oder später konfrontiert sein. Aber Mahtab Firouzabadi fühlt sich nicht als Anklägerin, sondern eher als stille Beobachterin, die sehr gefühlvoll, in zurückgenommener Abstraktion, den Pinsel führt. Mit intensiven Farben und lichthellen Brüchen gefriert sie den Moment, an dem der Tsunami auf Land stößt oder ein Vulkan eruptiv seine Asche über Siedlungen schleudert. Auch wer in den Bildwelten Mahtab Firouzabadis keine Metaphern und Botschaften zu erkennen vermag, wird an der ganz eigenen Ästhetik ihres dynamischen Kunstkosmos Freude finden.

 

 

 

Ren Hui, 1957 in Nanjing/China geboren, gehört zu den Avantgardisten der modernen Kunst in China. Von 1977-1989 war er schriftstellerisch tätig und veröffentlichte in diversen asiatischen Literaturmagazinen. Seit 1989 konzentriert er sich auf die bildende Kunst. Ren Hui arbeitet mit einem weiten Spektrum von Materialien und Techniken: Papierschnitt, Holzschnitt, Malerei in Tinte auf Reispapier und in Öl auf Leinwand. Im Stil des Pointillismus erstellt der Künstler mit unzähligen feinen Punkten Portraits, Blüten oder Tiere, fotogenau wiedergegeben und dennoch verfremdet. Licht- und Schattenbereiche entstehen durch Verdichtung, Ausdehnung oder Verfeinerung der Punktierung. Welches Medium Ren Hui auch nutzt, seine Arbeiten sind von expressiver Plastizität und Klarheit, die sich bedingt durch die Verfremdung der Darstellung im aktiven Betrachten seiner Werke erschließt. Seine Arbeiten sind ein spannendes Spiel mit der Wahrnehmung, Ren Hui: „Wenn jemand meine Kunst betrachtet, dann hoffe ich, dass er beides empfindet: eine emotionale und eine materielle Freude. Das Gefühl, etwas Vertrautes zu sehen, aber in einer neuen, frischen Weise.“

 

Neben Einzelausstellungen, werden seine Werke weltweit in Galerien und auf Kunstmessen ausgestellt und sind in vielen privaten sowie öffentlichen

 

Sammlungen (z.B. Morgan Stanley Investment Bank) zu finden.

 

 

 

Sibylle Waldhausen, 1963 in Berlin geboren, modelliert mit ihren Händen filigrane, aufstrebende Figuren aus Bronze, welche an die Alberto Giacomettis

 

erinnern. Die mit mehreren Preisen ausgezeichnete Künstlerin lässt ihre Figuren einzeln oder in der Gruppe auftreten. Der Mensch in der Isolation oder im Beziehungsgeflecht der Gruppe ist ein wiederkehrendes Thema ihres Werkes. In der gebrochenen Oberfläche ihrer schlanken Bronzen scheint sich die Zartheit und Verletzlichkeit des Menschen archetypisch zu spiegeln. Nur selten lässt sie Details wie die Form einer Brust oder eines Schlüsselbeins erkennen.